Wussten Sie, dass wir etwa ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen verbringen? Der Gedanke scheint naheliegend, dass eine derart zeitintensive Tätigkeit eine elementare Aufgabe für unseren Organismus erfüllt, und tatsächlich ist sie ein wichtiger Bestandteil für unsere körperliche, wie auch geistige Gesundheit.
Was ist Schlaf?
Der Schlaf ist unsere Quelle der Erholung und von zentraler Bedeutung für die Aufrechterhaltung unserer Gesundheit. Er bezeichnet einen Zustand der äußeren Ruhe bei Menschen und Tieren, in dem unsere Atemfrequenz, Vitalzeichen und Körperaktivitäten sinken.
Dafür verändert unser Gehirn seine Aktivitäten und beschäftigt sich damit Spannungen abzubauen, Gefühle und Reize zu verarbeiten und das Gedächtnis zu erweitern. Zu gleicher Zeit werden Regenerationsprozesse angekurbelt und das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren.
Früher ging man davon aus, der Schlaf sei ein totenähnlicher Zustand. Inzwischen haben wir mittels EEG (Elektroenzephalografie) herausgefunden, dass der Schlaf alles andere als ein einheitlicher Zustand ist. Tatsächlich teilen wir diesen in zwei unterschiedliche Stadien ein: dem REM-Schlaf und Non-REM-Schlaf. Die Bezeichnung REM steht für die Abkürzung „Rapid-Eye-Movement“, also „schnelle Augenbewegung“.
Sie ist ein Merkmal, das bei schlafenden Menschen beobachtet wird: bei geschlossenen Augenlidern bewegen sich während des REM-Schlafs die Augäpfel schnell hin und her und wird von häufig sehr intensiven Träumen begleitet. Aus diesem Grund wird dieses Stadium auch als Traumschlaf bezeichnet.
Während des non-REM-Schlafs bleiben die schnellen Augenbewegungen aus und wird zusätzlich in drei Phasen unterteilt: Einschlafphase (N1), leichter Schlaf (N2) und Tiefschlaf (N3).
Die einzelnen Schlafphasen bilden einen Zyklus mit einer charakteristischen Reihenfolge: Einschlafphase > leichter Schlaf > Tiefschlaf > leichter Schlaf > Tiefschlaf > REM-Schlaf
So ein Schlafzyklus dauert etwa 90 bis 110 Minuten und wird in der Nacht 4 bis 7 Mal durchlaufen, allerdings ist das Schlafbedürfnis eines jeden Menschen individuell, sodass wir unterschiedlich lange Nachtruhe benötigen.
Sleep is the Enemy
Etwa 6 von 100 Menschen haben Schlafprobleme und können nicht ein- und/oder durchschlafen. Die Erholung fällt am Morgen nach dem Aufwachen aus, den Rest des Tages fühlt man sich „geschlaucht“. Tritt diese Schlaflosigkeit mindestens dreimal pro Woche und über einen Monat lang auf, handelt es sich hierbei um Schlafstörungen.
In Fachkreisen nennt man das „Insomnie“. Diese kann ganz unterschiedliche Ursachen haben: Stress, Koffein, Alkohol oder Drogen, Schmerzen, Depressionen, Medikamente, Schichtarbeit, Perfektionismus, aber auch erbliche Veranlagungen. Nächtliches Grübeln und unstete Schlafgewohnheiten tragen zu Schlafstörungen bei.
Sie lassen sich jedoch mit Kognitiver Verhaltenstherapie und Medikamenten gut behandeln. Wichtig ist es jedoch die Ursache(n) zu identifizieren und sie bei der Wurzel zu packen, um langfristig erholsamen Schlaf zu finden.
Interessantes:
– Schlaf kann man nicht nachholen. Bei einem Defizit kann man nicht einfach am nächsten Tag länger schlafen, Der Rhythmus muss sich innerhalb mehrerer Tage erst wieder einpendeln.
– „Alles Gewohnheitssache“ – Blödsinn! Es gibt verschiedene Schlaftypen. Erwiesenermaßen gibt es Frühaufsteher mit vermehrter Morgenaktivität und auch Spättypen, die abends am leistungsfähigsten sind. Grund für Wachheit und Müdigkeit ist Melatonin, das bei Licht ausgeschüttet wird.
– Unregelmäßiger Schlaf macht krank und schwächt das Immunsystem, der Körper empfindet Stress. Das führt zur Ausschüttung von Corticoiden, was langfristig zu körperlichen Erkrankungen führt.
Quellen
https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/insomnie#
https://edoc.unibas.ch/37587/1/schlafstoerungen.neu.pdf
https://www.klinikum-westmuensterland.de/backend/wp-content/uploads/2018/01/Schlafen-Powerpoint.pdf
https://www.hoggar.de/schlafstoerungen/stress